Schon seit Jahren erscheint die Gründung eines Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung als wichtiges Desiderat. Hier soll der zur Zeit dramatisch unterforschte Bereich empirisch und theoretisch interdisziplinär bearbeitet, der wissenschaftliche Nachwuchs an das Themenfeld herangeführt und sollen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien und insbesondere die Zivilgesellschaft selbst besser als bisher mit den notwendigen Grundlagen versorgt werden. Die einzelnen Zugänge (bspw. Engagementforschung, Philanthropieforschung, Bewegungsforschung usw.) sind besser aufeinander zu beziehen. Der internationale, transuniversitäre und interdisziplinäre Austausch sowie der Dialog mit der Praxis müssen einen Ort bekommen.
Die Maecenata Stiftung ist seit 2010 Trägerin des schon seit 1997 bestehenden Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft. Die Humboldt Universität zu Berlin hat 2012 auf Anregung und unter aktiver Mitarbeit des Maecenata Instituts die Gründung eines interdisziplinären Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung geplant. Dieses Vorhaben ist 2013 an Entscheidungen der Humboldt-Universität gescheitert.
Die Maecenata Stiftung will daher erneut versuchen, die Gründung eines solchen Zentrums voranzubringen. Hierzu dient das hier vorliegende Dossier. Die Maecenata Stiftung versteht sich als Impulsgeber. Ihr Anliegen ist die Stärkung der Zivilgesellschaft durch unabhängige, interdisziplinäre Grundlagenarbeit. Sie ist bereit, das bestehende Maecenata Institut in einer noch zu findenden Form in das Zentrum einzubringen.
Für das vorliegende Projekt, das Konzept eines Zentrums weiter zu entwickeln und geeignete Partner, Träger, Förderer und ideelle Unterstützer zu gewinnen, zeichnen gegenwärtig PD Dr. Ansgar Klein, Geschäftsführer des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement, Dr. Eckhard Priller, Leiter der Gruppe Zivilengagement am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Dr. Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft, verantwortlich. An dem Projekt wird ständig gearbeitet, das Exposé dementsprechend weiter entwickelt. Insbesondere ist uns bewußt, daß zu Trägerschaft, personeller Ausstattung, Mittelbedarf und Finanzierung noch konkrete Aussagen zu erarbeiten sind. Für Anregungen und Ergänzungen, die sich aus der sehr erwünschten Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen bzw. anderen Einrichtungen ergeben, ist die Stiftung dankbar und offen.