Transparenz, Akzeptanz und Legitimität

Opusculum 44 | 01.09.2010 | Über den Bund der Vertriebenen aus zivilgesellschaftlicher Perspektive

 

Eine kritische Analyse I.

Einführung

Sieben Jahrzehnte nach Beginn des Zweiten Weltkriegs sind in Deutschland die Weichen für die Errichtung einer Institution „zur gesellschaftlichen wie historischen Aufarbeitung von Zwangsmigration, Flucht und Vertreibung“1 gestellt. Angesiedelt beim Deutschen Historischen Museum, unter der Ägide der hierfür 2008 eingerichteten Stiftung des öffentlichen Rechts „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ soll eine ständige Ausstellung erarbeitet werden, deren größter Teil die Flucht, Vertreibung und die Umsiedlung der Deutschen aus den ehemals deutschen Ostgebieten in der Folge des Nationalsozialismus und des zweiten Weltkriegs zum Inhalt hat. Dabei soll das Thema in einen breiteren Kontext gestellt werden – nicht nur der historischen Zusammenhänge mit dem Nationalsozialismus, sondern auch mit Vertreibungen anderer Völker, nicht zuletzt durch die Deutschen, im Europa des 20. Jahrhunderts. Mit diesem „sichtbaren Zeichen gegen Flucht und Vertreibung“2 – so der Titel der von der Bundesregierung am 19. März 2008 beschlossenen Konzeption – soll also in der deutschen Hauptstadt ein Ausstellungs-, Dokumentations- und Informationszentrum, kurz: ein Ort der Erinnerung zum genannten Themenfeld geschaffen werden. Diesem Entschluss voraus ging eine Jahre lange, mit großer Intensität geführte zivilgesellschaftliche Debatte, angestoßen vom „BdV – Bund der Vertriebenen. Vereinigte Landsmannschaften und Landesverbände e.V.“. Der eingetragene Verein hatte nicht nur die Initialzündung zur Gründung eines solchen Zentrums gelegt, sondern konnte sich bislang auch inhaltlich in beträchtlichem Maß durchsetzen.
Rupert Strachwitz

Dr. phil. Rupert Graf Strachwitz

Vorstandsmitglied der Maecenata Stiftung
rs@maecenata.eu

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