TG Schlaglicht: Tierische Freundschaft

22.04.2024 | Animalischer April

Der kalendarische Frühlingsbeginn mag im März liegen, doch erst im April offenbart sich die neue Jahreszeit in all ihrem Facettenreichtum. Eine Art blühender Neustart, der immer auch mit Hoffnungen verbunden ist. Nicht bloß bei Menschen, sondern ebenso bei einigen ihrer tierischen Begleiter. Insbesondere bei jenen, die sich irgendwann ausgesetzt an irgendeiner Straße wiedergefunden haben. Wie es gelingen kann, dass sich Tier und Mensch nach derartigen Schicksalsschlägen gegenseitig helfen, um wieder in ein normales, von Vertrauensbeziehungen geprägtes Leben zurückzufinden, zeigt die italienische Organisation Cave Canem aus dem Programm Transnational Giving.

Cave Canem hat sich das Ziel gesetzt, Angebote für vereinsamt-verwahrloste Hunde und Katzen zu schaffen, welche aufgepäppelt in ein artgerechtes Umfeld entlassen werden können. Doch werden mitunter nicht nur Tiere,, sondern auch Menschen – teils traumatisiert – aus ihrem bisherigen Leben geworfen. Viele Menschen landen aus verschiedensten Gründen an den gesellschaftlichen Rändern, wo sie sich Stigmata ausgesetzt wiederfinden. Um aus einer solch verzwickten Lage zu auszubrechen, braucht es viel Zeit und Beziehungsarbeit in einem vertrauensvollen Umfeld, sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. Cave Canem beteiligt sich an diesem Prozess mit Hilfe eines Co-Design-Ansatzes: Durch ihn begegnen sich sowohl Tiere als auch Menschen in prekären Lagen und ebnen sich im besten Fall gemeinsam den Weg zurück, in ein hoffnungsfrohes Leben innerhalb der Gesellschaft. So etwa im Programm „Change Course“, in dem junge Straftäter:innen auf Bewährung Tiere in Schutzunterkünften helfen oder auch dem „Outside the Cages“-Projekt, bei dem Strafgefangenen in Neapel, Rom und Spoleto der Umgang mit Hunden in Tierheimen ermöglicht wird, um den Umgang mit ihnen zu erlernen. Durch Lobbykampagnen setzt sich Cave Canem auch über diesen Rahmen hinaus für Tierrechte ein und versucht beispielsweise unter dem Titel „Freedom of Chains“, mit anderen italienischen Tierschutzorganisationen, ein Kettenverbot bei die Hundehaltung durchzusetzen.

Mit dem Wiedererwachen der Natur im April kehrt nicht nur die Hoffnung auf wärmere Tage zurück, sondern auch die Möglichkeit für Mensch und Tier, sich gegenseitig zu unterstützen und zu heilen. Organisationen wie Cave Canem [1] (Spendenlink) setzen nicht bloß Zeichen der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, sondern sensibilisieren zudem dafür, dass wir mitfühlender und unterstützender miteinander und unseren tierischen Begleitern umgehen, um gemeinsam ein harmonischeres Leben in unserer Gesellschaft zu gestalten.

[1] Die Organisation wurde für dieses Schlaglicht zufällig gewählt.