TG Schlaglicht: Von Kindern und Möglichmacher:innen

11.12.2023 | Kinder und Jugend zwischen Schulbank und Skatepark

Nicht nur bringt der Dezember Schnee und Kälte in deutsche Städte und Orte, auch sind die Menschen polarisierter und zwischenmenschliche Kälte erhält erschreckend oft Einzug. Dabei wohnt es dem Menschen zutiefst inne[1], einander zu helfen und sich zu unterstützen. Der Dezember und die Weihnachtszeit sind oft eine Zeit der Besinnlichkeit und Zusammenkunft. Da gestaltende Kräfte dieser Zusammenkünfte außer Frage oft die Kinder sind, sollen sich die zwei Schlaglichter dieses Monats mit ihnen beschäftigen und beispielhaft zivilgesellschaftliche Ansätze, unter anderem anhand von Organisationen[2] aus dem Transnational Giving Netzwerk, vorstellen.

Nicht erst seitdem sie für Klimagerechtigkeit auf die Straße gehen, nehmen Kinder und Jugendliche in der Zivilgesellschaft eine wesentliche Rolle ein. Dabei wurden und werden sie, so zum Beispiel in etlichen der um die Weihnachtszeit geführten Fundraisingkampagnen, oftmals in einer vulnerablen Rolle wahrgenommen und dargestellt. Auch wenn dies oftmals im besten Sinne geschehen mag, so sind Kinder und Jugendliche doch, auch über die Klimastreiks hinaus, viel mehr als das. Viele Organisationen, hier in Deutschland beispielsweise die Kreuzberger Kinderstiftung, sind davon weggekommen, Kinder ausschließlich als schutzbedürftige Gruppe wahrzunehmen und schaffen für ihre Zielgruppe stattdessen aktive Partizipationsmöglichkeiten auf unterschiedlichsten Wegen.

Ein Beispiel aus dem TG-Netzwerk, ist die französische NGO „Wonders around the World“. Ihr Ansatz ist, Gemeinden weltweit durch den Aufbau von Skateparks zu unterstützen. Sie haben dafür aktuell 14 Projekte in unterschiedlichsten Ländern in ihrem Portfolio, in denen sie auf die Schaffung von Räumen setzen, die ihre lokalen Partner stärken. Skateboarden, so hebt die Organisation hervor, habe sie als Schwerpunkt gewählt, da der Sport frei von Wettkampf und Gewinnen jedem Kind das Üben und Lernen in Gemeinschaften, von- und miteinander ebenso ermöglicht, wie das selbstwirksam-rollende Entdecken seiner Umwelt.

Eine weitere, bereits seit 20 Jahren bestehende Organisation, die sich für Kinder und Jugendliche einsetz „Child´s Dream“. Die Organisation, welche ihre Hauptsitze in Thailand und der Schweiz hat, ist in der Mekong Subregion, also in Myanmar, Kambodscha, Laos und Thailand aktiv. Child´s Dream Schwerpunkt ist es, in diesen oft abgelegenen Regionen, die kaum Zugang zu finanziellen Mitteln haben, verschiedene Projekte in den Bereichen Bildung und gesundheitliche Grundversorgung umzusetzen. Damit sollen bessere Voraussetzungen für befähigte Kinder geschaffen werden. Die hat nicht nur positive Veränderungen im Leben der Kinder zur Folge, sondern trägt zur Weiterentwicklung der Gemeinschaft bei. Dabei ist herauszustellen, wie breit die Organisation auf die unterschiedlichen Herausforderungen der Region reagiert. Gemeinsam mit lokalen Akteur:innen werden anhand deren Expertise Strukturen aufgebaut die benötigt werden, seien dies nun Schulen und andere Bildungseinrichtungen, oder eine medizinische Infrastruktur.

pexels qarim zam 19319586Beide Organisationen zeigen beispielhaft wie unterschiedlich die Ansätze sein können, mit denen Kinder und Jugendliche unterstützt werden können.

Dabei haben sie mit der Kreuzberger Kinderstiftung eins gemein: Sie alle sind Möglichmacher:innen. Und eben das ist es, worum es in der Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche geht – Chancen zu schaffen, in welchem Kinder sich entfalten und entwickeln können – sei es durch besseren Zugang zu medizinischer Grundversorgung und Bildung, dem Ermöglichen von Selbstwirksamkeit und Gemeinschaftsgefühl, oder das eigene Potenzial in gelungener Teilhabe zu Erleben.

[1] An dieser Stelle sind der diesjährige World Giving Index und die letzten Opuscula der Maecenata Stiftung über das Geben zu empfehlen.

[2] Die Organisationen werden randomisiert ausgewählt.

 

 

 

 

Robin H. Ingold

Studentischer Mitarbeiter
ri@maecenata.eu

>> Alle Beiträge von Robin H. Ingold