01.06.2023 | Maecenata Institut veröffentlicht Handlungsempfehlungen für ZGO zum Thema Diversität
Was für die Gesellschaft gilt, findet sich auch in der Zivilgesellschaft wieder: Das Problem der mangelnden Sichtbarkeit und ungleichen Beteiligungschancen marginalisierter Gruppen. Während die Inklusion von BIPoC, LGBTQI* oder auch Menschen mit Behinderung innerhalb von Wirtschaftsunternehmen zunehmend Inhalt öffentlicher Debatten und Ratgeber wird, steckt die Diskussion in Bezug auf die organisierte Zivilgesellschaft noch in den Kinderschuhen.
Die wichtigsten Ergebnisse: Sektorspezifische Untersuchungen und Zahlen zur Umsetzung von Diversitätsmaßnahmen fehlen bisher weitgehend. Daraus folgt ein Mangel an Hilfestellungen für zivilgesellschaftliche Organisationen, die ihre Strukturen, Praxen und Angebote öffnen und diversifizieren wollen. Zusammen mit dem Bedeutungsgewinn von Diversitäts- und Identitätsdiskursen, stellt dies viele Organisationen vor große Schwierigkeiten, ihre „nach außen“ vertretenen Forderungen nach gesellschaftlicher Teilhabe marginalisierter Gruppen „nach innen“ in organisationale Teilhabe zu übersetzen.
Basierend auf qualitativen Interviews und einer erweiterten Forschungsrecherche haben Dr. Siri Hummel, Laura Pfirter und Flavia Gerner Handlungsbedarfe und Best-Practices zur Förderung von Diversität und Inklusivität in der Zivilgesellschaft herausgearbeitet. Die Ergebnisse sind in der Entwicklung des SETT-Modells gemündet, das Organisationen in den Handlungsfeldern Sensibilisierung, Empowerment, Teilhabe und Transparenz Methoden zur Umsetzung von Diversität und Inklusivität an die Hand gibt.
Dabei, und da sind sich die Befragten wie die Forschung einig, ist Diversität nicht nur eine gesellschaftliche Realität, die es in der organisationalen Praxis zu berücksichtigen gilt, sondern bringt gleichzeitig vielfältige organisationale Vorteile. Es gibt allerdings noch immer zu viele zivilgesellschaftlichen Organisationen, denen der Wille zu ihrer Umsetzung fehlt. Und auch das gehört zur Wahrheit: Die Öffnung und Diversifizierung von Organisationen ist ein langfristiger, teils hürdenreicher Weg. Doch es ist einer, den es zu gehen gilt und der auch mit geringen Ressourcen gangbar ist, sofern die richtigen Tools und Methoden bekannt sind und Hilfe in Anspruch genommen wird. Die vorliegende Studie hofft, diesbezüglich einen wertvollen Beitrag geleistet zu haben.
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Für Rückfragen und Auskünfte: Marianne Sievers, Kommunikationsreferentin: mas@maecenata.eu
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Zur Veröffentlichung: Opusculum 174 und zur Kurzfassung