Veranstaltung „Ökologie und Umweltpolitik im Nahen Osten. Konzepte und Krisen

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Thema der Veranstaltung vom 09. November 2020 war „Ökologie und Umweltpolitik im Nahen Osten. Konzepte und Krisen“. Hintergrund der Veranstaltung waren beunruhigende Symptome wie die Austrocknung großer Gewässer (z.B. Urmia See), das Fehlen sauberen Trinkwassers für weite Teile der Bevölkerung sowie die Perspektive, dass Landwirtschaft, Fischerei und urbane Strukturen in der gesamten Region künftig vom Klimawandel erheblich betroffen sein werden. Wie ist es um das Bewusstsein um diese Phänomene in der Region bestellt? Welche Maßnahmen werden getroffen? Lassen sich kultur- oder religionsbedingte Handlungsweisen im Umgang mit ihnen erkennen? Die drei Referentinnen und der Referent kamen zu dem Ergebnis, dass die Botschaft im Prinzip angekommen sei. So konnten sehr konkrete Maßnahmen von Regierungshandeln identifiziert werden: Aufforstungsmaßnahmen in Nordafrika, die ökologische Dimension der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar oder Sparmaßnahmen der Wasserbewirtschaftung in Iran. Vielfach reagierten die Regierenden auf den Druck aus der Zivilgesellschaft; dies umso mehr als aus umweltbezogenem Druck auch innenpolitischer Widerstand erwachsen könne.  Ein umfassendes Bewusstsein von der Problematik namentlich in breiten Schichten der Gesellschaft aber, das der Dimension der Herausforderungen angemessen wäre, konnte das Podium nicht vermelden. Auch kämen aus dem religiösen Raum (noch) keine systematischen, positiven und überzeugenden Signale, die das Thema Umwelt im Bewusstsein der muslimischen Bürger verankern und damit diesem in einem breiteren – religiösen – Rahmen und einer tieferen Verpflichtung Platz schaffen würde.

Udo Steinbach

Prof. Dr. Udo Steinbach

Direktor des MENA Study Centre

Projekt Europe and the Mediterranean
us@maecenata.eu

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