Nach fast 35 Jahren bekommt Maecenata eine neue Leitung. Der Gründer, Dr. Rupert Graf Strachwitz (76) zieht sich auf die Position des nicht geschäftsführenden Vorstands und Senior Strategic Advisor der Maecenata Stiftung zurück. Seine Nachfolge tritt Ansgar Gessner (46) an, der bisher für den German Marshall Fund of the United States tätig war. Er kommt am 15. April an Bord; am 6. Mai wird er im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Geschäftsführung übernehmen.

Maecenata startete 1989 mit der Gründung der Maecenata Management GmbH als spezialisierte Beratungs- und Dienstleistungsgesellschaft für den gemeinnützigen Bereich, insbesondere das Stiftungswesen. 1997 entstand zusätzlich die Maecenata Institut gGmbH als unabhängige Forschungseinrichtung. 2001 folgte das Transnational Giving Programm, damals unter dem Namen Maecenata International e.V.. 2010/11 wurde die Maecenata Management GmbH verkauft; Strachwitz gründete die Maecenata Stiftung als rechtsfähige gemeinnützige Stiftung und faßte unter diesem Dach das Maecenata Institut und das Transnational Giving Programm zusammen. Heute hat die Stiftung, die sich als unabhängiger Think Tank für Zivilgesellschaft und Philanthropie versteht, zwei weitere Programme: das Tocqueville Forum und das MENA Study Centre.

Jetzt ist die Zeit gekommen, die Leitung in jüngere Hände zu legen. Nachdem schon im vergangenen Jahr Dr. Siri Hummel die Leitung des Maecenata Instituts übernommen hatte, soll auch die Gesamtleitung jetzt neu aufgestellt werden. Rupert Graf Strachwitz sagte: „Mein ganzes Berufsleben habe ich in und mit dem Bereich verbracht, den man heute die Zivilgesellschaft nennt. Ich war und bin als Politikwissenschaftler davon überzeugt, daß die Zivilgesellschaft und das Stiftungswesen als wichtiger Teil davon mehr Aufmerksamkeit, mehr Forschung, aber auch mehr kritische Begleitung verdienen. Vor 35 Jahren bin ich angetreten, dazu etwas beizutragen. Einiges haben wir, glaube ich, erreicht, aber es bleibt viel zu tun.“

Ansgar Gessner, das neue geschäftsführende Vorstandsmitglied, kommt von der transatlantischen Stiftung German Marshall Fund of the United States, wo er seit 2015 zunächst als Programmleiter und zuletzt als Deputy Managing Director External Relations tätig war. Zuvor arbeitete er in Leitungspositionen bei der Alfred Herrhausen Gesellschaft der Deutschen Bank, der Kommunikations- und Designagentur Triad Berlin sowie der Freien Universität Berlin. Er studierte Nordamerikastudien, Neuere Geschichte und Teilgebiete des Rechts an der Freien Universität Berlin und der University of Washington in Seattle.