TG Schlaglicht: Fondazione Donor Italia

04.07.2022 I Fondazione Donor Italia

Gesellschaftspolitischer Fortschritt geschieht oftmals im Kleinen durch eine Reihe von Mini-Reformen etwa, deren große Veränderungen sich erst in der Retrospektive offenbaren. Von einer solchen Veränderung profitierte jüngst der dritte Sektor in Italien und somit auch die „Fondazione Donor Italia“, ihrerseits italienische Kooperationspartnerin der Maecenata Stiftung im Transnational Giving Programm.

Was ist passiert? Bereits seit vielen Jahren arbeitet die italienische Regierung daran, die hürdenreiche Gesetzgebung des dritten Sektors zu vereinfachen. Nun zeigen sich erste Erfolge: Gemeinnützige Organisationen werden fortan etwa nicht mehr in einem unüberschaubaren und oftmals inkohärenten System verschiedener Listen geführt, sondern finden sich nun in einem einheitlichen Register wieder. Das schafft Klarheit für die einzelnen Akteure und erweitert die Handlungsspielräume zivilgesellschaftlicher Arbeit.

Und es kommen weitere gute Nachrichten hinzu, die Empfängerorganisationen des Programms Transnational Giving Europe (TGE) freuen dürften: Mit der Umwandlung der Fondazione Donor Italia von einer „Non-Profit Organisation im sozialen Feld“ (ONLUS) in eine „Entität des dritten Sektors“ (ETS), fällt unsere Kooperationspartnerin nun unter eine neue Gesetzgebung. Konkret geht das mit einer erheblichen Erweiterung ihrer Aktivitätsfelder einher. So können italienische Spender*innen nun ein größeres Spektrum an gemeinnützigen Organisationen fördern, wie etwa Bildungsinitiativen, Projekte zu Geschlechtergerechtigkeit  oder etwa Leistungsstipendien im Ausland. Das sind gute Nachrichten für all jene europäischen Organisationen, die Unterstützer*innen in Italien haben,  jedoch bislang aufgrund der eingeschränkten Fördermöglichkeiten kein Geld von diesen empfangen durften. Der Weg für eine breite Förderung solcher Organisationen hiermit geebnet.

Während die jüngsten politischen Reformen in Italien somit erste positive Effekte zeigen, kann das indes nicht über den insgesamt noch hohen Reformbedarf im politischen Stiftungswesen hinwegtäuschen. Hiervon zeugte zuletzt eine großangelegte Studie der Philanthropy Advocacy Initative, zu der sich hier weitere Informationen finden.

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Philip M. Pankow

Studentischer Mitarbeiter
pp@maecenata.eu

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