Berlin | 11.01.2021 | Die Abteilung Dialog der Religionen der Europa-Universität Flensburg (EUF) und das MENA Study Centre der Maecenata Stiftung in Berlin haben eine Kooperation bei der Entwicklung der Wasatia Graduate School for Peace and Conflict Resolution vereinbart.
Der Name ist Programm: Wasatia ist arabisch und steht für Ausgleich. Den Kern bildet ein trilaterales israelisch-palästinensisch-deutsches Promotionskolleg. Die Zusammenarbeit erstreckt sich insbesondere auf die Auswahl von Stipendiaten und die Festlegung und Durchführung von Studienbegleitprogrammen; daneben soll es Forschungskooperationen geben. Die Wasatia-Dimension, so der Islamwissenschaftler Prof. Udo Steinbach, Leiter des MENA Study Centre, ist indes lediglich der Ausgangspunkt für eine „breiter angelegte Zusammenarbeit unter der Thematik Versöhnung“.
Das Graduiertenkolleg stellt den interdisziplinären Rahmen für eine Verständigung über die Beschaffenheit des Nah-Ost-Konflikts durch Dialog und schafft die Struktur, nachhaltige Lösungsansätze gemeinsam zu entwickeln. Der Arbeitsplan des Kollegs gliedert sich in drei Phasen, eingeleitet jeweils durch einen grundlegenden Begriff – angefangen mit keinem geringeren als der Wahrhaftigkeit. In Phase zwei geht es um Recht, in Phase drei um Versöhnung. Die Verbindung praktischer Elemente mit dem universitären Bildungsanspruch der Promotionsförderung macht die Einzigartigkeit des Kollegs aus. Theorie und Praxis werden verzahnt, indem universitäre Bildung mit einem zivilgesellschaftlichen „bottom-up-Format“, von unten nach oben, verbunden wird.
Dass mit der Graduiertenschule und der beabsichtigten Ausbildung dialogfähiger Multiplikatoren ein nachhaltiger zivilgesellschaftlicher Beitrag geleistet wird, hat offenbar auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung erkannt. Es fördert das Projekt in einer Pilotphase mit einem namhaften Betrag. Diese Mittel seien zunächst für die Koordination und Konferenzmittel bestimmt, sagt der evangelische Theologe und Direktor der Abteilung Dialog der Religionen, Prof. Ralf Wüstenberg: „Ich bin ganz optimistisch gestimmt und freue mich, dass wir die Arbeit aufnehmen können!“ Eine Auftaktkonferenz soll Mitte des Jahres 2021 stattfinden und internationale Referenten zu Wort kommen lassen.
Die gemeinnützige Maecenata Stiftung mit Sitz in München, ein zivilgesellschaftlicher Think Tank, zu dem neben dem Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft, Berlin, einer außeruniversitären Forschungseinrichtung, und anderen Programmen seit 2019 das MENA Study Centre als Forschungsstelle für den Nahen Osten gehört, sieht diese Zusammenarbeit als wichtigen neuen Baustein in der Verfolgung ihres Ziels der internationalen Friedensarbeit.
>> weitere Informationen zum Kooperationsprojekt
Kontakt
Prof. Dr. Udo Steinbach
us@maecenata.eu
Tel. 030 / 2838 7909
Prof. Dr. Ralf Wüstenberg
Ralf.wuestenberg@uni-flensburg.de
Tel. 0461 / 805 – 2180