Am 21. September 2020 hielt Eckhard Priller bei der Veranstaltung des NaturFreunde Thüringen e.V. anlässlich ihres 125-jährigen Gründungsjubiläum „Perspektiven einer Mitgliederorganisation am Beispiel der NaturFreunde“ im Naturfreundehaus Charlotte Eisenblätter, Erfurt, den Vortrag „Die Zukunft zivilgesellschaftlicher Organisationen“. Der Vortrag ging u.a. intensiv auf das Problem ein, wie man Jugendliche und andere Gruppen wie Frauen und Personen mit Migrationshintergrund stärker über Mitgliedschaft, ehrenamtliche Leitungspositionen und freiwilliges Engagement für die Verbandsarbeit gewinnen kann. Es ging insgesamt um die Nutzung von Möglichkeiten der Verbandsentwicklung, um den Trends der Überalterung und des Mitgliederschwunds entgegenzuwirken. Eingebettet wurden die Darstellungen in eine Analyse der gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu einer kritischen Situation für Mitgliedsorganisationen geführt haben.
Der NaturFreunde Verband wurde in Österreich gegründet und verbreitete sich in den Folgejahren in mittlerweile 48 Länder. Der Verein war eine Art „Gegenverband“ zum Deutschen Alpenverein. Die NaturFreunde sind aus der Arbeiter*innenbewegung entstanden. Sie organisieren Freizeit für Menschen mit wenig Einkommen. Vor diesem Hintergrund bauten viele Ortsgruppen Naturfreundehäuser (ca . 400). Der Verband versteht sich als politischer Freizeitverband der die Werte der Arbeiter*innenbewegung, wie Solidarität, in seinen Themen- und Arbeitsbereichen weiter umsetzt. Die Mitglieder spielen dafür eine entscheidende Rolle. Die Arbeit ist nicht nur auf die Mitglieder ausgerichtet, sondern wird von dene weitgehend realisiert. Der Verband zieht sein politisches Verständnis aus der Arbeit mit den Ehrenamtlichen, u.a. erfolgt darüber die Betreuung der Naturfreundehäuser oder die Durchführung von Veranstaltungen.
Wie viele Mitgliedsorganisationen leidet der Verband seit Jahren unter schwindenden Mitgliederzahlen und Überalterung. Der Verband versucht sich aber auf dem Weg zu machen, Entwicklungen anzustoßen, um diesem Trend entgegen zu wirken.