Für das Gemeinwohl? Politische Interessenvermittlung durch Stiftungen: eine organisationstheoretische Analyse der Legitimität

Opusculum 60 | 15.12.2012 | Diese Arbeit fragt nach den Grundlagen und Grenzen der Legitimität von Stiftungen für die Vermittlung politischer Interessen. 

Für die großen deutschen Stiftungen wächst die Bedeutung der politischen Interessenvermittlung. Während das amerikanische Stiftungswesen seit jeher auf dem Streben nach politischem Einfluss fußt, ist diese Tendenz in Deutschland erst seit einigen Jahren zu erkennen. Stiftungen sind nicht demokratisch legitimiert, nicht wie Vereine an einen Mitgliederwillen gebunden und nicht wie teilweise die großen NGOs von Spendengeldern abhängig. Diese Arbeit fragt darum nach den Grundlagen und Grenzen der Legitimität von Stiftungen für die Vermittlung politischer Interessen. Den theoretischen Rahmen bildet das Konzept der Legitimität in der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie. Qualitative Experteninterviews zeigen, dass die Legitimität von Stiftungen gemäß dieses Konzeptes auf normativen und kulturell-kognitiven Aspekten beruht. Zudem wird deutlich, dass bestimmte Instrumente der Interessenvermittlung für Stiftungen als nicht legitim erachtet werden und dass Stiftungen ihre Legitimität erhöhen könnten – etwa in ihrer Außendarstellung, bei der Offenlegung und Transparenz ihrer Interessen und Nachhaltigkeit ihrer Projekte.

Marisa Klasen

studierte Politik- und Medienwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und an der Université du Littoral in Dunkerque, Frankreich. Zudem hat sie einen MBA in Public Affairs und Leadership an der Quadriga Hochschule Berlin erworben.
Nach Tätigkeit als freie Journalistin und verschiedenen Stationen in der Bertelsmann Stiftung ist die Autorin seit 2008 Kommunikationsmanagerin in der Stiftung Mercator. Sie ist zudem stellvertretende Vorsitzende der Fachgruppe NGO im Bundesverband Deutscher Pressesprecher.
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