Betterplace Lab-Studie: NICHT KLEINZUKRISEN! Was die Zivilgesellschaft resilient macht

15.03.2024 | Neue Studie von Betterplace Lab beleuchtet die organisationale Resilienz in der Zivilgesellschaft anhand von 200 untersuchten Organisationen

In einer neuen Studie von Betterplace Lab mit dem Titel “NICHT KLEINZUKRISEN! Was die Zivilgesellschaft resilient macht” wird die Bedeutung von Organisationen im zivilgesellschaftlichen Handeln und deren Rolle bei der Entwicklung von Resilienz untersucht. Hierfür werden eine literaturbasierte Definition für organisationale Resilienz entwickelt und verschiedene Ressourcen identifiziert, die dazu beitragen. Mithilfe einer Umfrage von 200 Organisationen liefert die Betterplace Lab-Studie so erste Einblicke in die Resilienz zivilgesellschaftlicher Organisationen in Deutschland. Ergänzend dazu soll der Leitfaden “STARTHILFE: Resilienz in zivilgesellschaftlichen Organisationen” Hilfestellung und erleichterten Einstieg in die Thematik verschaffen.

Betterplace Lab definiert organisationale Resilienz als die “erlernbare Fähigkeit einer Organisation, einen Umgang mit Krisen zu finden, um langfristig handlungsfähig zu bleiben. Sie speist sich aus verschiedenen Ressourcen auf den Ebenen der einzelnen Personen, deren Zusammenwirken sowie der Organisation selbst.” Die Zivilgesellschaft übernimmt dabei “selbstorganisiert und freiwillig mannigfaltige Aufgaben, um die Wirkung der Krisen abzufedern und insbesondere vulnerable Gruppen zu schützen”, gerät jedoch zunehmend unter Druck.

Die wichtigsten Inhalte der Studie auf einen Blick:

RESILIENZRESSOURCEN
Die 25 in dieser Studie identifizierten Resilienzressourcen werden in den übergeordneten Clustern „Sinn und Werte“, „Soziale Bindung“, „Führung und Struktur“, „Antizipation und Lernkultur“ sowie „Materielle Ressourcen“ zusammengefasst.

STÄRKEN & SCHWÄCHEN
Die Umfrageergebnisse zeigen: Stärken der Zivilgesellschaft sind insbesondere ein ausgeprägtes Sinn- und Werteverständnis sowie belastbare soziale Beziehungen in Organisationen. Defizite bestehen tendenziell bei der Verankerung dezentraler Führungskonzepte sowie einer Praxis des Lernens und Vorausschauens mit Blick auf zukünftige Entwicklungen. Die Studie offenbart eine Kluft hinsichtlich der materiellen Ressourcen: Je besser die Ausstattung einer Organisation, desto besser wird die Fähigkeit bewertet, Krisen zu bewältigen. Doch selbst Organisationen, die Krisen erfolgreich bewältigt haben, schätzen ihre Finanzlage als relativ schlecht ein.

UNTERSCHIEDE
Auffälligkeiten zeigen sich mit Blick auf die Organisationsgröße, wobei kleinere Organisationen aufgrund ihrer höheren Flexibilität besser abschneiden als größere. Tentativ offenbart sich zudem eine höhere Resilienz ehrenamtlich geführter Organisationen in Bezug auf eine agile Führung und aktive Lernkultur.

GESAMTBEWERTUNG
Insgesamt ergibt sich gemäß Schulnotensystem ein sogenannter Resilienz-Score von 2,7 als Mittelwert aller Resilienzressourcen und befragten Organisationen. Die Resilienz zivilgesellschaftlicher Organisationen kann damit als „voll befriedigend“ betrachtet werden, jedoch mit deutlichem Verbesserungspotenzial.

(siehe https://www.betterplace-lab.org/studie-organisationale-resilienz)

“Die resiliente Zivilgesellschaft” ist ein Forschungsvorhaben des betterplace lab, gefördert für den Zeitraum Januar 2023 bis Juni 2024 durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt.

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M.A. Lisa Klisch

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