29.02.2024
Am 25. Februar verstarb in München der frühere bayerische Landtagspräsident und ehemalige Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, im Alter von 84 Jahren. Aus unserer Sicht ist der Verstorbene zu würdigen, weil er einer der ganz wenigen Politiker war, die sich frühzeitig für das Phänomen Zivilgesellschaft interessierten und sich konstant und engagiert für diese einsetzten.
Meine Bekanntschaft mit Alois Glück begann ca. 1999. Der damalige Fraktionsvorsitzende der CSU im Bayerischen Landtag bat mich aus heiterem Himmel zu einem Mittagessen, weil er mehr über diesen ganzen Bereich erfahren wollte. Soviel ich mich erinnere, waren wir bei dem vertraulichen Gespräch zu dritt. Was ich noch sehr genau weiß, ist, daß er sehr gut informiert war und wir einen auch für mich sehr interessanten Gedankenaustausch hatten. Der Kontakt blieb bestehen. Ich wurde mehrfach von ihm zu Gesprächsrunden hinzugebeten, und wenn wir uns anderswo trafen, gab es immer einen freundschaftlichen Gedankenaustausch. Seine positive und ehrliche Aufmerksamkeit für die Zivilgesellschaft floß wiederholt in seine Veröffentlichungen ein. Das letzte Mal, daß ich ein ausführliches Gespräch mit ihm hatte, war vor etwa 10 Jahren, als die Bayerische Vertretung in Berlin mit mir eine öffentliche Veranstaltung zu diesem Thema machen wollte und mich bat, einen bayerischen Politiker als Gesprächspartner zu benennen. Ich nannte Alois Glück, er sagte sofort zu, und wir hatten wieder einmal eine interessante Begegnung.
In den letzten Jahren lebte Glück sehr zurückgezogen. Trotzdem wird er uns fehlen, denn wo gibt es noch Politiker, die intellektuell so offen und neugierig sind (Glück hatte wohlgemerkt kein Abitur) und die sich auf den bürgerschaftlichen Raum und seine Bedeutung für die Demokratie so engagiert und positiv einlassen! Glück wußte um diese Bedeutung.