TG Schlaglicht: Programme zu Wohnungs- und Obdachlosigkeit

05.02.2024 | Die strahlenden Facetten des Engagements im Alltäglichen

TG Gesellschaft

Wie schafft es eine Gesellschaft, Ausgrenzung zu verhindern?

Engagement ist facettenreich und findet auch dort statt, wo uns dies nicht unbedingt bewusst auffällt: Im alltäglichen Umgang mit den Menschen, die am Rand unserer Gesellschaft stehen. Teils sind sie dort, weil sie nicht nur Arbeitsplatz oder Familie, sondern auch ihre eigenen vier Wände verloren haben. Dies trägt zur traurigen Symphonie der Wohnungsnot bei, welche längst in den verschiedenen Metropolen Europas erklingt. Doch in all die Kälte, der Menschen ohne Wohnung und Obdach in diesen Zeiten ausgeliefert sind, fällt auch das warme Licht einer unterstützenden Zivilgesellschaft, die diese triste Realität nicht unbeachtet lässt. Dies beginnt darin, der anderen Person und ihren Bedürfnissen mit Respekt und Offenheit zu begegnen und über vorhandene Angebote informiert zu sein, geht allerdings in der organisierten Zivilgesellschaft noch weiter. Und so lenken die beiden Schlaglichter dieses Monats ihre Aufmerksamkeit darauf, wie ausgewählte Ansätze Hoffnung bringen können.

Wohnungslosigkeit betrifft verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Gründen. In der Auseinandersetzung mit diesem Thema wird deutlich, dass es uns alle angeht. Der Verantwortung für ein angenehmes gesellschaftliches Klima kann sich niemand gänzlich entziehen. Die Ansätze dieser Verantwortung gerecht zu werden sind vielfältig und zivilgesellschaftliche Organisationen greifen oft eine Vielzahl davon auf. So „Habitat et Humanisme“ [1] (HeH) aus Frankreich [Spendenlink]. HeH gibt Geborgenheit und schafft schützende Dächer für diejenigen, die Opfer der Kälte des Straßenlebens geworden sind. In einem zarten Tanz der Solidarität mobilisiert die Organisation sogar Eigentümer:innen, ihre leerstehenden Räume in Zufluchtsstätten für Bedürftige zu verwandeln und so leere Stadtzentren füllen.

Die Melodie der Unterstützung von HeH erreicht jedoch nicht nur Menschen in Wohnungsnot, sondern zunehmend auch Betroffene von Altersarmut. Mit Hingabe bemüht sich die Organisation, Oasen des Trostes zu schaffen. Sie setzen sich in diesem Kontext für Einrichtungen wie Pflegeheime ein, die selbst für diejenigen erschwinglich sind, deren Ressourcen begrenzt sind. HeH weckt zudem viel schlummerndes Engagementpotenzial in der Bevölkerung: Im Jahr 2022 leisteten 5.600 freiwillige Helfer:innen gemeinsam 290.000 Stunden Freiwilligenarbeit. In dieser Symphonie der Solidarität ist jede Handlung, ein Ausdruck von Herz und Menschlichkeit. Hier wird Gutes dadurch ermöglicht, dass Missstände nicht ignoriert, sondern gemeinschaftlich angegangen werden.

[1] Die Organisation wurde zufällig für das Schlaglicht ausgewählt.

Robin H. Ingold

Studentischer Mitarbeiter
ri@maecenata.eu

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