23.11.2023 | Der Akt des Gebens und Schenkens ist, so könnte man sagen, Inbegriff und Ursprung jeden Engagements und gleichzeitig direkter Ausdruck dessen, wie Menschen sich miteinander verbinden und Brücken bauen, sei dies innerhalb der Nachbarschaft oder auch quer über den Globus.
Dabei sind die Wege des Gebens vielfältig, von der geplanten sachlichen, monetären oder zeitlichen Spende, bis hin zur spontanen „guten Tat“ für eine unbekannte Person. Eben zu diesem Thema, dem generösen Geben im globalen Vergleich, veröffentlicht die Charities Aid Foundation (CAF) seit 2009 jährlich den World Giving Index. Dabei wurden im Jahr 2022 knapp 150.000 Personen weltweit repräsentativ befragt. Die Schlüsselfragen befassten sich mit dem Folgenden: Ob die befragte Person Geld gespendet, sich ehrenamtlich engagiert, oder einer fremden Person geholfen hat.
Den Ergebnissen nach waren im vergangenen Jahr 2022 knapp dreiviertel der Weltbevölkerung, also 4.2 Milliarden Menschen, im Rahmen von mindestens einem der abgefragten Bereiche, engagiert. Die Gründe der Gabe sind dabei so vielfältig, wie es die Menschheit selbst ist. Hier einige der bereichernden Erkenntnisse, die der Index nahelegt:
Die drei großzügigsten Länder der Welt sind Indonesien, die Ukraine und Kenia. Dabei war der Indexanstieg bei der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr am größten, hier zeigt sich die starke Reaktion der Zivilgesellschaft auf vorherrschende Krisen und Konflikte. Indonesien ist bereits das sechste Jahr in Folge an der Spitze des Rankings und insgesamt ist die Diversität der das Ranking führenden Länder hochinteressant.
Es gibt dem Index nach die Tendenz, dass sich gerade Migrantinnen und Migranten, besonders in Europa, dem mittleren Osten und in Nordamerika, oft mehr als die nationalen Bevölkerungsgruppen engagieren. Der Bericht suggeriert, dass auch Religion einen Einfluss auf das Engagement Verhalten hat und Menschen, die ihrer Religion einen wichtigen Stellenwert beimessen, eher dazu neigen zu Geben.
Unsere Lebenszufriedenheit bestimmt wesentlich, ob wir gewillt und in der Lage sind zu Geben – so sind unter den zehn im Ranking am besten abschneidenden Ländern vier, in denen die Menschen ihre Lebensumstände als vorwiegend positiv wahrnehmen – Schweden, Dänemark, die Niederlande und Island. Indonesien, wo die Menschen 2022 der Studie nach am großzügigsten waren, hat beispielsweise hinsichtlich der Lebenszufriedenheit einen vergleichsweise niedrigen Wert. Dafür spielt der Zukunftsoptimismus für die Menschen hier eine wesentliche Rolle, ebenso ist der Einfluss von Religion auf das Spendenverhalten hier maßgeblich.
Für Hintergründe zu den aufgeführten Erkenntnissen und zur weiteren Vertiefung ist der World Giving Index unter folgendem Link abzurufen.