20.11.2023 | Echos aus der Vergangenheit
An wenigen kulturellen Feldern lässt sich gesellschaftlicher Wandel so gut ablesen wie an der Musik, die seit jeher eine Konstante des menschlichen Seins bildet. Auf Instrumenten begann unsere Gattungsart bereits vor mindestens 50.000 Jahren zu spielen. Von diesem Zeitpunkt an ist bei den ersten Homo sapiens eine Vorliebe für feine Flötenmusik belegt. Das erste Blasinstrument erklang also noch in einer Welt, in der Säbelzahntiger, Neandertaler:innen und Mammuts umherwandelten. Musikalische Werke zeugen von gesellschaftlichen Fortschritten, die weit über Songtexte und Rhythmen hinausgehen: So etwa als sich Mitte der 1960er Jahre mit den Jackson 5 die erste nicht-weiße Boyband etablierte und weltweit Anklang fand. Heute begeistert unter den jungen Künstler:innen unter anderem Billie Eilish, die ihre Prominenz wesentlich Streaming-Plattformen und somit der Digitalisierung verdankt. Mit Joana Mallwitz leitet derzeit in Berlin erstmalig eine Frau die musikalischen Geschicke des bedeutenden Konzerthausorchesters. Musik hat somit die Fähigkeit, kulturelle Entwicklungen zu spiegeln, den Zeitgeist einzufangen und sie bleibt ein bedeutender Ausdruck menschlicher Kreativität.
Zivilgesellschaftliche Chöre und Orchester spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung des kulturellen Erbes, indem sie traditionelle Musikformen lebendig halten und gleichzeitig Raum für zeitgenössische Interpretationen schaffen. Durch die gemeinschaftliche Teilnahme an musikalischen Aktivitäten fördern sie den Zusammenhalt und stärken das soziale Gefüge. Diese Ensembles bieten nicht nur eine Plattform für künstlerischen Ausdruck, sondern auch für die Weitergabe von musikalischem Know-how von Generation zu Generation, sie tragen zur Vielfalt der musikalischen Landschaft bei und bilden somit nicht nur künstlerische und soziale Gemeinschaften, sondern sind auch Hüter eines reichen kulturellen Erbes. Viele Organisationen und Institutionen, die auch Teil des Transnational Giving Netzwerks sind, setzen sich hierfür ein. So etwa die US-amerikanische Manhattan School of Music, die erstklassige Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Musiker:innen bietet, wodurch traditionelles musikalisches Wissen gepflegt und weitergegeben wird. FEDORA engagiert sich als gemeinnützige Organisation dafür, die Zukunft von Oper und Ballett in Europa mit finanzieller Unterstützung und Netzwerkmöglichkeiten zu gestalten. Der Award for Young Musicians aus dem Vereinigten Königreich fördert talentierte junge Musikerinnen und Musiker aus einkommensschwachen Verhältnissen, wodurch Barrieren für den Zugang zur Musik überwunden und die Vielfalt im musikalischen Schaffen gefördert wird. Organisationen wie diese tragen maßgeblich dazu bei, das kulturelle Erbe lebendig zu halten und gleichzeitig neue Talente zu fördern.