Buch Rezension: Philanthropy Back to the Drawing Board von Rien van Gendt

17.10.2023 I Strachwitz rezensiert Philanthropy Back to the Drawing Board – Shaping a Future Agenda

Rien van Gendt:  Philanthropy Back to the Drawing Board – Shaping a Future Agenda

Philanthropy Back to the Drawing Board : Shaping a Future Agenda

Quelle: Philea Virtual Library

Kostenfrei unter https://philea.issuelab.org/resource/philanthropy-back-to-the-drawing-board-shaping-a-future-agenda.html

Einer der prominentesten und vielseitigsten Stiftungsexperten Europas, der Niederländer Rien van Gendt, hat seine Erfahrungen, die Schlüsse, die er daraus gezogen hat und die Empfehlungen, die er weitergeben will in einem Buch zusammengefaßt, das (nach einer Verlagsausgabe auf holländisch) jetzt von Philea, dem europäischen Stiftungsverband, online auf Englisch herausgegeben worden ist. Das Buch mit dem bezeichnenden Titel ‚Zurück ans Reißbrett‘ enthält für den Fachmann nicht übermäßig viel neues, aber faßt doch viele Überlegungen, die in der Stiftungswelt zur Zeit angestellt werden, in gut lesbarer und systematischer Form zusammen. Insbesondere bereitet es sie für die Praktiker in den Stiftungsräten und Vorständen auf, sodaß diese nicht mehr allein auf juristische Fachliteratur zurückgreifen müssen, wenn sie mehr über einen Gegenstand wissen wollen, mit dem sie sich vielleicht erstmals in ihrem Leben, abseits von ihrer Ausbildung oder neben ihrem Beruf auseinandersetzen müssen und sollten.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Teil A bietet einen Aufriß der Zusammenhänge, in denen sich Stiftungen bewegen. In Teil B wird es konkret: Eine beeindruckende Liste von Dos und Don’ts bietet Orientierung und Stoff für Debatten, kritische Anmerkungen, etwa zu den Vorstellungen der EU, die Stiftungsräte ohne Sachkenntnis als wirtschaftlich Berechtigte (UBOs) abstempeln will, aber auch wichtige Mahnungen, etwa diese:  „Es ist wichtig, daß Stiftungen Forschern ermöglichen sollten, Wächter über das Stiftungswesen zu sein.“ Trends und Moden werden kritisch gewichtet und notwendige Modernisierungen werden vorgestellt. Daß die zahlreichen Beispiele überwiegend aus dem Erfahrungsschatz des Autors in den Niederlanden und im angelsächsichen Raum stammen, beeinträchtigt die europäische Relevanz der Ausführungen nicht. Besonderes Augenmerk verdienen die Anmerkungen (endnotes). Sie enthalten zahlreiche interessante Hinweise auf entlegene und nicht im Druck vorliegende Quellen.

Rupert Graf Strachwitz

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Rupert Strachwitz

Dr. phil. Rupert Graf Strachwitz

Vorstand der Maecenata Stiftung
rs@maecenata.eu

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