TG Schlaglicht: Junge Menschen, wie Malala und Greta

26.12.2022 | Junge Menschen, wie Malala und Greta

Im Themenmonat Dezember wirft das Transnational Giving Team sein Schlaglicht auf jene Organisationen, die sich in ihrer Arbeit dem Wohl von Kindern widmen.

Eine Geschichte kennt viele Gesichter und nochmal mehr Erzählarten. Diese hier handelt zunächst von zwei jungen Mädchen, die an verschiedenen Orten der Welt aufwuchsen. Eines in Pakistan, das andere in Schweden. Ihre jeweiligen Lebensumstände hätten unterschiedlicher kaum sein können. Jedoch vereint sie doch so manches: Beide hatten guten Grund, sich um ihre Zukunft zu sorgen. Beide gingen große Risiken ein, um einen Beitrag zu einer besseren Zukunft zu leisten. Und wegen dieses Einsatzes sind sowohl die Namen als auch die Geschichten dieser beiden inzwischen jungen Frauen weltberühmt. Sie lauten: Malala und Greta.

In der Kindheit beider Frauen finden sich ihre Handlungsmotive: Malala wuchs in existenzieller Angst auf, denn ihr Leben war von den Terroristen der Taliban unmittelbar bedroht, sie überlebte einen Anschlag auf ihrem Schulheimweg nur knapp. Inspiriert von einem anderen Mädchen, Anne Frank, entschied sich Malala dazu, die Welt über ihr Tagebuch an ihrem Leben teilhaben zu lassen. So erhielten die Menschen auf dem ganzen Globus einen unverfälschten Eindruck davon, was seiner Zeit in Pakistan passierte, wodurch die Schergen der Taliban zugleich in ihrer grausigen Skrupellosigkeit demaskiert werden konnten. Die innerlich verspürte Pflicht, das Unrecht selbst zu beschreiben überwog die Sorge darum, selbst zur Zielscheibe der terroristischen Handlanger zu werden. Und wenngleich das zweite Mädchen, Greta, nicht in vergleichbarer Unmittelbarkeit um ihr Leben bangen brauchte, war es ebenfalls ihr klares Benennen des Klimawandels als Menschheits-Bedrohung, verbunden mit dem starken Signal des Schulstreiks, was einem der wichtigsten Themen unserer Zeit die notwendige gesellschaftliche Aufmerksamkeit einbrachte.

Sind Malalas und Gretas Geschichten einzigartig? Wir wissen es nicht. Fest steht aber, dass der von Greta initiierte Protest wesentlich durch Schüler:innen, die sich untereinander organisierten, getragen wurde. Damit haben junge Menschen auf der ganzen Welt gezeigt, dass sie mehr sind als jene von oben herab behandelte Objekte, als die sie viel zu oft noch gesehen werden. Im Gegenteil, sie erwiesen sich als handelnde Subjekte, die gesellschaftlichen Einfluss ausüben. Und auch Malalas Geschichte kennt weitere Beispiele von Kindern und Jugendlichen, die sich ebenfalls in größte Gefahr brachten, um ihr Umfeld aufzuklären und aufzurütteln. Darin offenbart sich das große Potential des kindlichen (nicht kindischen) Glaubens an Gerechtigkeit und das es gut ist, diesen ernst zu nehmen.

Straßenkinder Senegal

Zwei Jungs auf ihrem Heimweg im senegalesischen Kaolack. Heldengeschichten finden sich oft auch im zunächst Unscheinbaren.

Belässt man es jedoch bei einer Betrachtung, die stets nur auf einzelne Heldengeschichten blickt, bleibt dieses zugrundliegende Phänomen, das kindliche Wesen als kritischer Gesellschaftsspiegel, unsichtbar. Daher ist es lohnend auch bei jenen Kindern und Jugendlichen, die Hilfe benötigen, immer auch das Potential zu erkennen, das sie für die Gesellschaft in sich tragen, wenn es ihnen nur ermöglicht wird. Im Transnational Giving Programm der Maecenata Stiftung sind viele gemeinnützige Organisationen akkreditiert, die sich einer solchen Ermöglichung widmen. Exemplarisch seien genannt die griechische Organisation SKEP (Association of Social Responsibility for Children and Youth), die Italianise NGO Twins International Onlus – Alice for Children oder die französische Organisation Children of Prisoners Europe.

Neben diesen vielfältigen Möglichkeiten zum Spenden ist jedoch nicht bloß das Finanzielle ausschlaggebend, sondern vor allem auch unsere Haltung: Wollen wir Kinder infantilisieren oder sie als mündige junge Menschen wahrnehmen und wertschätzen. Wir tun gut daran, letzteren Weg zu wählen.