PRESSEINFO: Verschwörungstheorie oder Kampf für Demokratie? Zivilgesellschaft verstehen und ernst nehmen – eine Kampagne

 

Für viele ist das, was die Opposition zurzeit in Weißrußland macht, Zivilgesellschaft; für andere ist die seltsame Anti-Masken-Demo vor zwei Wochen „typisch Zivilgesellschaft“. Wer hat Recht?

Die Maecenata Stiftung will mit einer Kampagne dazu beitragen, Klarheit zu schaffen. Sie präsentiert dazu eine Reihe von Publikationen und Projekten, beispielsweise

Weitere Veröffentlichungen, auch zu den internationalen Aspekten, sind in Arbeit (Anlage 2). Vorträge und Diskussionsrunden, online und in Präsenz, sollen das Anliegen unterstützen. Leitung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen dafür gern zur Verfügung.

Projektübersicht: Verständnis Zivilgesellschaft

Die Kampagne soll innerhalb und außerhalb der Zivilgesellschaft das Gemeinsame der vielen sehr heterogenen Akteure herausstellen und den Antwort auf immer wieder gehörte Fragen geben („Was ist eigentlich…?“ „Gehört xyz auch dazu?“ „Ist Zivilgesellschaft immer gut?“…). Rupert Graf Strachwitz, Vorstand der Maecenata Stiftung und seit Jahrzehnten in der Theorie und Praxis der Zivilgesellschaft unterwegs, sagte: „In vielen Ländern in Europa, aber auch in Afrika, Asien, Latein- und Nord-Amerika ist man da schon viel weiter. Die deutsche Zivilgesellschaft ist in der Praxis stark. Aber was das gemeinsame Verständnis betrifft, gibt es gerade jetzt dringenden Nachholbedarf.“

In Zeiten der Krise kommen auf die Zivilgesellschaft und ihre sehr unterschiedlichen Akteure gewaltige Aufgaben zu. Sie muß mehr Dienstleistungen erbringen, zugleich aber das gefährdete Gemeinschaftsgefühl der Bürgerinnen und Bürger wieder stärken. Sie muß Ideen entwickeln, wie unsere Gesellschaft die Krise überwinden kann und darüber wachen, daß Menschen- und Bürgerrechte nicht stärker beeinträchtigt werden als notwendig und daß Macht nicht mißbraucht wird. Sie muß für eine offene und kosmopolitische Gesellschaft kämpfen und die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger an den öffentlichen Debatten einfordern. Das kann nur gelingen, wenn man sich über bestimmte Grundlagen verständigen kann. Um einen sinnvollen informierten Diskurs

über die Zivilgesellschaft, ihre Aufgabe und Grenzen zu führen, brauchen wir ein gemeinsames weites Verständnis, das Dienstleister wie das Rote Kreuz ebenso einschließt wie Protestbewegungen, Wächter wie Abgeordneten Watch ebenso wie Karnevalsvereine. In 30 Jahren hat die internationale Forschung klare Kriterien entwickelt. Es gilt, diese bekannt zu machen. Wenn wir wollen, daß auch in den Schulen Zivilgesellschaft und bürgerschaftliches Engagement auf dem Lehrplan stehen, brauchen wir dazu Vorgaben. Und wenn wir im Dialog mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Medien, aber auch innerhalb der Zivilgesellschaft ernst genommen werden wollen, müssen wir wissen, wovon wir eigentlich reden. Akademisch wird man darüber immer streiten können. Aber für die Praxis brauchen wir eine klare Ansage.

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