Transparenz in deutschen Sportstiftungen

Opusculum 101 | 01.06.2017 | Eine Untersuchung anhand der Kriterien der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“

1. Einleitung

Es scheint ein jährlich wiederkehrendes Phänomen zu sein – vor allem um die Weihnachtszeit häufen sich Artikel, Berichte und Kommentare hinsichtlich der Transparenz „Spenden sammelnder Organisationen“. Vor allem im Bereich „Spenden sammelnder Stiftungen“ stößt man sehr oft auf renommierte und prominente Namen aus Medien, Sport und Wirtschaft wie Katharina Witt, Dirk Nowitzki oder Alexander Otto, Inhaber des berühmten „Otto – Versandkatalogs“ und erfolgreichen Unternehmers.

Auffällig ist dabei, dass sehr oft der prominente Name des Stifters scheinbar bewusst eingesetzt wird – er soll Vertrauen wecken. Vertrauen, das aufgrund von früheren oder gegenwärtigen, zum Beispiel sportlichen Spitzenleistungen aufgebaut wurde. In einem streng reglementierten Umfeld mit harter Konkurrenz, Dopingtests und vor allem der Erfüllung einer Rolle als Idol für Jung und Alt – hinsichtlich Aufrichtigkeit, Disziplin und Fairness.

Umso mehr verwirrt es die potenziellen Spender/innen, wenn sie in den Medien mit unterschiedlichen Aussagen konfrontiert werden: „Nichtssagende Tortengrafiken statt Bilanzen (..)“, „(…) die Website nicht aktualisiert, das Telefon unbesetzt (…)“1 oder „die Auskünfte (…) waren so dünn oder gleich Null(…)“2 animiert nicht gerade dazu, das hart verdiente Geld in eine Sportstiftung zu geben, während Aussagen wie „(…) ein Muster an Transparenz (…)“ oder „Schwerpunkt auf Projekten, nicht auf Siegeln“ wieder Mut machen den Glauben an „echten“ Altruismus nicht aufzugeben.

Es scheint tatsächlich das Vertrauen den entscheidenden Impuls zu setzen. Eine Studie des „Bündnis für Gemeinnützigkeit“ belegt diese Ambivalenz. Die Transparenz liege „im eigenen Ermessen der Stiftung“, sie habe „keine Publizitätspflicht gegenüber der Öffentlichkeit“ und daher gäbe es „keine Verlässlichkeit auf Richtigkeit der Angaben“3 . Diese Arbeit soll genau dieses Dilemma genauer unter die Lupe nehmen. Es sollen Rückschlüsse auf die Transparenz deutscher Stiftungen mit dem Satzungszweck „Förderung des Sports“4 möglich machen – vor allem hinsichtlich der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ von Transparency International Germany e.V..

1 s. Laurenz, F. (2012): o.S.

2 s. Wolf, M. (2012): o.S.

3 s. Krimmer, H., Weitemeyer, B. (2014): S.1 ff.

4 § 52 AO