Quo vadis Deutschlandstipendium

Opusculum 52 | 15.12.2011 | Eine Studie zur Spenden- und Stipendienkultur in Deutschland

Einleitung
„Wir machen Studienfinanzierung zukunftstauglich“, sagte Annette Schavan, die zuständige Bundesministerin für Bildung und Forschung, nach dem Kabinettsbeschluss zum BAföG- Änderungsgesetz und zum nationalen Stipendienprogramm am 21. April 2010 gegenüber den Medien. Ziel der Bundesregierung ist es, mit dem neuen Stipendienprogramm die Studienfinanzierung über ein leistungsabhängiges Stipendium zu erweitern und somit BAföG sowie Bildungsdarlehen zu ergänzen (BMBF, 061/2010, S. 2).
Das nationale Stipendienprogramm als Bestandteil des Koalitionsvertrages von CDU/CSU und FDP greift ein bewährtes Studienfinanzierungsprogramm in Nordrhein-Westfalen auf. Das entsprechende Gesetz wurde nach einer wichtigen Änderung, die die Länder aus der finanziellen Verant- wortung entließ, am 21. Dezember 2010 verabschiedet und trat zum 1. Januar 2011 in Kraft (1. StipG-ÄndG, 2010).
Die vorliegende Studie zieht eine Art Zwischenbilanz und untersucht den Status quo seit der Einführung des Deutschlandstipendiums am 1. Februar 2011 bis zum Ende des Sommersemesters 2011. Die empirischen Untersuchungen dienen dazu, die Chancen und Fehlkonstruktionen sowie die Aktivitäten und Defizite seit der Einführung des Deutschlandstipendiums zu diskutieren. Gewählt wurde eine Mischform aus quantitativer und qualitativer Forschung. Die Einzelergebnisse münden abschließend in Handlungsempfehlungen für den Matching Funds Deutschlandstipendium und für Wege zu einer Stipendienkultur zugunsten von Wissenschaft, Bildung und Forschung.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass immer noch vor allem seitens der Hochschulen zahlreiche Vorbehalte gegenüber dem Deutschlandstipendium bestehen, auch wenn diese im Laufe der Zeit geringer geworden sind und sich auch die mediale Bewertung des Stipendiums verbessert hat. Und schließlich und hierum kreisen die Handlungsempfehlungen besteht in Deutschland keine entsprechende private und unternehmerische Spendenkultur, die die Förderung von Wissenschaften und Bildung als eine zivilgesellschaftliche Aufgabe ansehen würde.

Michael Beier

studierte an der Technischen Universität Berlin Kommunikation, Marketing und Wissenschaftsmanagement. Zuvor schloss er erfolgreich das Studium Journalismus und Medienwirtschaft ab (Dipl. Medienwirt/Jounalist). Als zertifizierter Stiftungsberater und Stiftungsmanager (DSA) ist er insbesondere für Stiftungen tätig. Darüber hinaus berät er zu Themen wie Corporate Social Responsibility und Corporate Complaince. Neben seiner Beratungs- und Referententätigkeit arbeitet er als Leiter Hochschulmarketing, Fundraising und Alumni an der Stiftung Universität Hildesheim.
kommunikation@maecenata.eu

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