Datum
26.03.2025
17:00 Uhr - 19:00 Uhr
Nicht nur im Ukraine-Krieg wird Europa mehr Verantwortung übernehmen müssen – auch in seiner südlichen Nachbarschaft, jenseits des Mittelmeeres in Nahost und Nordafrika. Die Trümmer im israelisch-palästinensischen Konflikt, der schwierige Neuanfang im Libanon, Wiederaufbau und Versöhnungsprozess in Syrien sowie das Erstarken autokratischer Strukturen in Nordafrika erfordern von Brüssel und Berlin geeintes und kräftiges Handeln statt wohlmeinender Floskeln.
Einerseits will die EU nun Tatendrang demonstrieren mit einer eigenen Kommissarin für das Mittelmeer und den Nahen Osten und einer engagierten Vizepräsidentin für die EU-Außenpolitik. Andererseits lässt sie sich treiben von einer negativen Sicht auf die Migration, nationalen Außenwirtschaftsinteressen und der Dominanz der Trumpschen Nahost-Initiativen. Zudem geraten unsere Beziehung zur islamischen Welt und israelischen Gesellschaft in den Sog eines Bündnisses von Rechtspopulisten. Dankt das Vorbild Europa bei seinen Nachbarn in Nahost und Nordafrika ab?
Darüber diskutieren:
Mirco Keilberth berichtet u.a. für die Süddeutsche Zeitung und taz seit Juni 2022 über den Nahen Osten und Nordafrika. Seit 2011 bereist er die Region und lebt nach mehreren Jahren in Tripolis in Tunis. Er hat Medien- und Kulturwissenschaften studiert und begann seine journalistische Arbeit mit der Berichterstattung über den Krieg im ehemaligen Jugoslawien. Mehr als 20 Länder hat er in Sub-Sahara-Afrika bereist.
Christian Hanelt ist Politikwissenschaftler. Er ist Nahost- und Nordafrika-Experte der Bertelsmann Stiftung und Fachmann für Außen- und Nachbarschaftspolitik der Europäischen Union.