MENA Study Centre am 02.09.2020: Einladung zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zu Tschetschenen in Deutschland

Datum
02.09.2020
18:00 Uhr - 20:30 Uhr


Tschetschenen in Deutschland – Politische Positionen und Perspektiven der Integration

Die Tschetschenen – ein kleines Volk in der Russischen Föderation im äußersten Südosten Europas mit einer viertausend Jahre alten Kultur und Sprache. Die Deportation des ganzen Volkes nach Zentralasien 1944 und verheerende Kriege zwischen 1994 und 2009 mit großem Leid und schwersten Menschenrechtsverletzungen führten es an den Rand der Auslöschung.

Seit 2009 herrschen autokratische Führer über das Land, die zwar die Hauptstadt Grosny glanzvoll wiederaufgebaut haben, vor deren Herrschaft aber gleichzeitig mehr als 200.000 Menschen nach Europa geflohen sind, davon allein 60.000 nach Deutschland. Im Verlauf der Kriege hat sich eine weltweit gefürchtete kriegerische, wahhabitisch-dschihadistische Minderheit herausgebildet, die Terrorgruppen wie den IS international unterstützt und auch den Ruf hat, in schwerkriminelle Machenschaften verwickelt zu sein. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die meisten Tschetschenen diese extremistische Ideologie nicht akzeptieren, und von dieser Mehrheit hält der größte Teil am Sufismus fest, der historisch ein wesentlicher Bestandteil der geistigen und moralischen Natur des Volkes geworden ist.

Das kleine Volk von knapp 1,4 Millionen Menschen ist mittlerweile in viele sich bekämpfende Fraktionen zerfallen. Gerade die Geflüchteten wollen aber in der Regel nur eines: In Frieden leben. Die meisten haben allerdings bei uns, trotz nachgewiesener Verfolgung im Heimatland, kaum Chancen auf Asyl.