TG Schlaglicht: Artenschutz

25.09.2023 | Kooperative Ansätze für den Artenschutz

Die beiden folgenden Schlaglichter befassen sich mit dem Einfluss der Klimakrise auf die globale Artenvielfalt und Ansätzen des Artenschutzes. Diese Ausgabe legt ihren Schwerpunkt auf Kooperationen und Projekte, welche regionale Expertise nutzen und fördern.

Die (drohenden) Konsequenzen der planetaren Krise sind mittlerweile in unserem Alltag beinahe allgegenwärtig, weshalb die Forderung an Gesellschaft, Industrie und Politik, konsequenter nachhaltig zu handeln, lauter wird. Dies belegt die Beteiligung Zehntausender in ganz Deutschland zum Globalen Klimastreik am 15.09., bei dem gerade zivilgesellschaftliche Organisationen in großem Maße mobilisiert haben und für besseren Klimaschutz auf der Straße gewesen sind. Aber nicht nur wir Menschen spüren die Auswirkungen des Klimawandels deutlich, gerade auch unsere Ökosysteme leiden immens darunter.

Dabei ist die ökologische Vielfalt einer der größten, wenn nicht der größte Schatz unserer Erde, welcher eindrucksvoll und in endlosen Einzigartigkeiten erhalten bleiben muss. Die Facetten von Flora und Fauna reichen dabei von Lebenskünstlern im subäquatorialen Afrika, denen ein einzelne Regenschauer eine Blüte in der Wüste entlockt, bis zum scheinbar endlosen Spektrum des Lebens in den noch existierenden Urwäldern.

Diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit zeigt, welche evolutionären Hürden verschiedene Arten bereits genommen haben, und dass die Anpassung an die Umwelt ein Teil des Lebens der meisten Spezies ist. Jedoch beeinflusst und beschleunigt die Menschheit in ihrem Handeln unterschiedliche klimatische Prozesse so maßgeblich, dass eine Anpassung oft nicht mehr möglich ist. Der Ansatz sollte auch ein anderer, nämlich viel eher eine Anpassung im Verhalten der Menschen sein, engagierter für den Erhalt von Ökosystemen einzutreten und zum Klimaschutz beizutragen.

Und so vielfältig, wie die Floren und Faunen unseres Planeten sind, so breit ist auch die Spanne an Organisationen, welche sich der Erhaltung der Artenvielfalt und dem Artenschutz verpflichtet hat. Im Folgenden wollen wir zwei Organisationen vorstellen, die mit kooperativen Ansätzen und der Einbeziehung regionaler Akteur:innen Artenschutz fördern.

Die erste, zufällig ausgewählte, Organisation aus dem Netzwerk von Transnational Giving Europe ist die „Black Jaguar Foundation“ (BJF, Spendenlink), die sich Umwelt- und Artenschutz gleichermaßen verschrieben hat. Ursprünglich wurde Sie vor allem zum Schutz des schwarzen Jaguars gegründet, setzt sich heute jedoch, auf Grund der dort vorherrschenden Zustände, für den grundsätzlichen Erhalt des Lebensraumes Amazonasregenwald und damit für den Erhalt der dortigen Biodiversität ein.

Dabei ist ein wesentlicher Aspekt, den die Black Jaguar Foundation berücksichtigt, mit unterschiedlichen lokalen Akteur:innen und der Wissenschaft zu kooperieren und Synergieeffekte zu nutzen. Diese Einbeziehung verschiedener Perspektiven ist zentral, um innerhalb lokaler Communities wie auch globalgesellschaftlich ein Umdenken zu schaffen; Kooperation ist der Schlüssel für nachhaltige Ansätze des Naturschutzes.

Einen weiteren interessanten Ansatz, mit aktiver Einbindung und Berücksichtigung regionaler Expertise, verfolgt die „Euronatur Stiftung“ (Website), welche mit ihrem Handeln den Erhalt der Artenvielfalt und der diversen Ökosysteme in Europa fördert. Dabei sind sie oft gerade dort aktiv, wo der sonstige Fokus der Berichterstattung nicht hinschaut, und setzen auf langfristige Partnerschaften zum Erfolg.

Während die „Euronatur Stiftung“ gemeinschaftlich vom BUND, dem NABU und der DHU gegründet worden ist, wurde die BJF von Ben Valks initiiert, als dieser bei seiner Suche nach schwarzen Jaguaren mit der Zerstörung des Regenwaldes konfrontiert wurde. Es gibt endlose Geschichten von Einzelpersonen und Organisationen, vielfältige Konstellationen und Gründe, wie und warum sie sich für den Artenschutz einsetzen. Die wesentliche Lektion jedoch bleibt die gleiche: Es ist nie zu spät und stets von Bedeutung, sich mit den Möglichkeiten und dem eigenen Beitrag zum Erhalt unserer Natur einzusetzen.

Robin H. Ingold

Studentischer Mitarbeiter
ri@maecenata.eu

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