28.11.2022 | LEPRA
Der November läutet den ersten Themenmonat in der Schlaglicht-Rubrik ein, der seinen Fokus auf das Feld der Gesundheit legt.
Lepra gilt als eine der ältesten Krankheiten der Menschheit, die sowohl in der Bibel, aber auch hunderte Jahre v.Chr. in indischen und chinesischen Überlieferungen Erwähnung findet. Obgleich weltweit auch heute noch über 100.000 Fälle registriert sind, gilt sie inzwischen weitgehend als vergessen. Hinzu kommt: Seit Bekanntwerden dieses armutsassoziierten Leidens, wurden infizierte Menschen stigmatisiert und ausgegrenzt – bis heute. Die gute Nachricht: Diese chronische Infektionskrankheit ist, bei rechtzeitiger Behandlung, heilbar.
Armut ist einer der stärksten Prädiktoren von Lepra-Infektionen, da diese oft mit schlechten Hygieneumständen einhergeht. Infiziert sich eine Person, kann Scham und Angst vor der Ausgrenzung dazu führen, die Symptome verstecken zu wollen, was eine (frühzeitige) Behandlung oft verhindert. Wird Lepra nicht behandelt, können Behinderungen entstehen, die wiederum zur Stigmatisierung und Ausgrenzung führen können. Eine solche Ausgrenzung führt nicht selten zu einem sozialem und finanziellem Abstieg, und damit zu verschärfter Armut.
Diesen Teufelskreis zu durchbrechen nimmt sich die britische NGO „LEPRA“ seit dessen Gründung vor nunmehr fast 100 Jahren in den Einsatzgebieten Bangladesch, Indien und Zimbabwe vor. Die NGO setzt insbesondere an der Scham an, die nicht selten zum Verschweigen und zum Verschleppen der Krankheit führt. Selbsthilfegruppen und Community-Projekte sollen die allgemeine Akzeptanz der Krankheit stärken – eine notwendige Prämisse für medizinische Behandlungen. Ein solch offener Umgang mit der Krankheit ermöglicht, dass Betroffene die vielfältigen Unterstützungsangebote der NGO wahrnehmen können, etwa den Zugang zu Diagnose, psychische Hilfe, multimedikamentöse Therapie, Augenheilkunde und Physiotherapie sowie rekonstruktive Chirurgie. Ebenso setzt die NGO auf Präventionsprojekte zur Eindämmung der Übertragung von Lepra.
Die LEPRA-NGO trägt dazu bei, den Betroffenen eine Stimme zu geben, indem ihre Repräsentanz auf lokaler und überregionaler Ebene gestärkt wird, denn noch immer erkranken jeden Tag 600 Menschen an Lepra.
Es sind nicht die Medikamente allein, die eine Krankheit besiegen können. Ebenfalls braucht es ein aufgeklärtes, gesellschaftliches Klima von Toleranz und Empathie. Und offenbar standen die Chancen noch nie so günstig wie heute: Die Neuinfektionen sind, wenngleich noch recht hoch, so doch rückläufig. Damit ist auch der Einsatz von Organisationen wie der LEPRA-NGO wichtig wie nie zu vor.
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