Die Lebensrealität endet bei immer weniger Menschen nicht an Staatsgrenzen. Die Finanz- und Steuerpolitik ist jedoch nach wie vor nationalstaatlich dominiert. Einheitliche Regelungen etwa über die Absetzbarkeit von Spenden, die für Organisationen außerhalb des eigenen Landes getätigt werden, sucht man vergebens. Diese Problematik betrifft nicht nur deutsche Steuerzahler; in den meisten europäischen Ländern sind grenzüberschreitende Spenden steuerlich unattraktiver und durch heutzutage wieder steigende Bankgebühren oft doppelt benachteiligt. Selbst entsprechende Gesetzgebungen des Europäischen Gerichtshofes änderten an dieser Situation nicht viel.
Um dem zu begegnen und zumindest innerhalb Europas das transnationale (dt. „grenzüberschreitend“) Spenden zu fördern, entstand 1999 das Transnational Giving Europe Netzwerk (TGE). Als deutscher Partner fungierte seit 2001 der Verein Maecenata International e.V., bevor 2011 das in die Maecenata Stiftung integrierte Transnational Giving Programm (TG) diese Aufgaben übernahm. Seither ist TG eine zentrale Säule der Tätigkeiten der Maecenata Stiftung. Schon seit langem werden Fördermittel im Rahmen dieses Programms an Empfänger weltweit vergeben. Zu diesen zählen bspw. bedeutende amerikanische Universitäten und das World Food Programme der Vereinten Nationen ebenso wie Grass-Roots-Organisationen im globalen Süden. Neben privaten Spenderinnen und Spendern und Unter-nehmen nutzen inzwischen zunehmend auch Stiftungen für ihre Auslandsfördertätigkeit den Mechanismus, insbesondere das professionelle Due-diligence-Verfahren des Programms.
Ziel des Programms ist die Förderung des philanthropischen Handelns durch grenzüberschreitendes Spenden und eine stärkere Vernetzung gemeinnütziger Organisationen. Darüber hinaus beobachtet und begleitet das TGE Netzwerk gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen und Netzwerken kritisch die Entwicklungen der Situation in einzelnen 66 Ländern und in Europa insgesamt – sowohl für Spenderinnen und Spender als auch für die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Spenden empfangen.
Damit bilden sich in der Arbeit der Stiftung zunehmend Schnittmengen mit dem Thema der sich verändernden Handlungsräume für die Zivilgesellschaft (Shrinking Space for Civil Society), dem das Maecenata Institut schon seit 2015 Aufmerksamkeit widmet.
Das Netzwerk umfasst heute 19 Länder mit je einer Partnerorganisation.
In den Länderprofilen, die auf dieser Seite angeboten werden, bieten wir praktische Informationen und erste Ratschläge bezüglich des Umgangs mit den entsprechenden finanzrechtlichen Fragen an. Die Länderprofile wurden gemeinsam mit dem European Foundation Centre erarbeitet und werden Ende 2013 in einer Publikation zusammengefasst veröffentlicht.
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