Das freiwillige Engagement von Menschen mit Behinderung nimmt derzeit nur einen geringen Stellenwert in der Forschung zum Engagementverhalten in Deutschland ein. Häufig werden Menschen mit Behinderung als Hilfeempfänger statt als aktive Akteure in einem Engagement gesehen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Inklusion und Engagement eine hohe Schnittmenge haben. So wird durch freiwilliges Engagement von Menschen mit Behinderung Teilhabe möglich und Inklusion gefördert. Studien haben jedoch gezeigt, dass sich Menschen mit Behinderung prozentual weniger engagieren als Menschen ohne Behinderung. Die vorliegende Arbeit hat anhand von sechs Experteninterviews untersucht, welche Rolle das Engagement von Menschen mit Behinderung in NonprofitOrganisationen in Deutschland spielt. Es wurde analysiert, wie die Organisationen die Vielfalt im Engagement handhaben und welche Aspekte in den Organisationen das Engagement begünstigen oder erschweren. Die Interviews zeigen, dass sich die Organisationen insgesamt noch zu wenig mit dem Engagement von Menschen mit Behinderung beschäftigen. Zwar nehmen die Experten eine gestiegene Notwendigkeit wahr, eine systematische Auseinandersetzung erfolgt häufig jedoch nicht. Als größte Herausforderung für das Engagement werden begrenzte und fehlende finanzielle Ressourcen angesehen. Gleichzeitig begünstigen offene und flexible Organisationskulturen das Engagement von Menschen mit Behinderung.