Zunehmende Erosionserscheinungen stabil geglaubter liberaler Regierungssysteme werfen Fragen nach dem Erhalt und der Transformationsfähigkeit demokratischer Systeme auf. Während sich Problemlagen verschärfen, stoßen ökonomische und politische Systeme an ihre Leistungsgrenzen.  

Studien belegen die fördernde Wirkung einer vitalen Zivilgesellschaft auf den Demokratieaufbau. Erkenntnisse über ihren Beitrag zum Erhalt konsolidierter Demokratien sind dagegen rar. Auch deshalb wird der Sektor bislang nicht systematisch bei der Problemlösung berücksichtigt. 

Vorhaben 

Der Forschungsschwerpunkt widmet sich daher multiperspektivisch und im Rahmen mehrerer Projekte dem Beitrag der Zivilgesellschaft zur Förderung und dem Erhalt der Resilienz demokratischer Systeme. Der Beitrag der Zivilgesellschaft zum Erhalt der Demokratie soll theoretisch erschlossen und verschiedene Beitragsebenen umfassend empirisch untersucht werden. Dazu werden in Anlehnung an das zivilisatorische Hexagon von Senghaas (1999) und Burnell & Calvert (1999) sechs zentrale Wirkungsbereiche der Zivilgesellschaft postuliert, nämlich die Förderung von  

1. politischer Kultur und Bildung, 
2. Agora und Partizipation, 
3. sozialer Gerechtigkeit, 
4. gesellschaftlicher Problemlösung und -Innovationskraft, 
5. Gewaltenteilung und  
6. tolerantem Pluralismus. 

Laufende Projekte

Das Projekt Die politische Stimme der Zivilgesellschaft widmet sich mit mehreren Teilprojekten aus unterschiedlichen Perspektiven der politischen Teilhabe an politischen Prozessen und konzentriert sich dabei auf die Erforschung des Wirkungsfeldes der Agora und Partizipation. Hintergrund ist, dass während Zivilgesellschaft in aller Munde ist und zum politischen Schlagwort avanciert, oft unklar bleibt, wer damit adressiert wird und wie gemeinwohlorientierte Interessen in den politischen Prozess einfließen.